Zunehmende Bedeutung von Flexibilität in Zeiten von „New Work“ / Gestiegene Zufriedenheits- und Produktivitätswerte: Positive Bilanz nach Einführung der 4-Tage-Woche bei der Schwaiger Group / Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entscheidender Faktor im „War for Talents“
Sechs Monate nach Einführung der 4-Tage-Woche ziehen Geschäftsführung und Mitarbeitende der auf nachhaltige Revitalisierung von Büroimmobilien spezialisierten Schwaiger Group eine positive Bilanz. Angestellte schätzen einer Mitarbeitendenbefragung zufolge besonders die ausgeglichenere Work-Life-Balance und die gewonnene Zeit für das Privatleben, während Geschäftsführer Michael Schwaiger eine höhere Bindung an das Unternehmen bei gleichbleibender Produktivität konstatiert: „Seit ihrer Einführung vor einem halben Jahr ist die 4-Tage-Woche zu einem wesentlichen Baustein unserer Unternehmenskultur geworden. Durch die Reduktion von fünf auf vier Tage bei gleichbleibendem Gehalt haben sich weder die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden noch die des Unternehmens in irgendeiner Form verringert. Im Gegenteil!“ Anfang 2022 hat die Schwaiger Group die Arbeitszeitverkürzung von fünf auf vier Tage bei vollem Lohnausgleich für alle Mitarbeitenden gewagt, um auf diesem Weg seine Attraktivität als Arbeitgeber nachhaltig zu stärken und entscheidend zu Mitarbeiterzufriedenheit und -gesundheit beizutragen.
„Flexibilität“ ist das Zauberwort, das in der Arbeitswelt nicht zuletzt durch die Pandemiebedingungen, aber auch durch die allgemein zunehmende Auseinandersetzung mit New Work Ansätzen an Bedeutung gewonnen hat. Bereits vor der Einführung der temporären Homeoffice-Pflicht haben zukunftsorientierte Unternehmerinnen und Unternehmer die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und des Arbeitsortes als entscheidenden Wettbewerbsvorteil begriffen, um so die Zufriedenheit der Mitarbeitenden in den Fokus zu nehmen. Ein Trend, der in der Reduzierung der Arbeitswoche auf nur noch vier Tage immer mehr Fahrt aufnimmt und international in zahlreichen Versuchen für Aufsehen sorgt. Derzeit laufen Tests in Irland, den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Israel und mit ersten Ergebnissen nach drei Monaten in Großbritannien. Rund 70 Unternehmen haben sich hier seit Juni einem sechsmonatigen Experiment zur Flexibilisierung der Arbeitszeit im Rahmen einer 4-Tage-Woche unterzogen und ziehen zur Halbzeit ein durchweg positives Fazit: Die Produktivität sei gleichgeblieben und in einigen Fällen sogar gestiegen. Das Mehr an Freizeit steigere das Wohlbefinden und mache Mitarbeitende energiegeladener und produktiver. Michael Schwaiger hat bereits Anfang des Jahres die richtigen Schlüsse aus den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und innerhalb moderner Arbeitswelten gezogen: Mit seinen Mitarbeitenden hat er sich auf den sogenannten „Flexible Friday“ verständigt. Am fünften Tag der Woche wird grundsätzlich nicht gearbeitet, außer nicht verschiebbare Termine machen einen Einsatz erforderlich. Der Freitag gehört seither zum verlängerten Wochenende, die bisherige Arbeitszeit wird auf vier Tage verkürzt.
Lebensqualität + Zufriedenheit = Produktivität
Ein zunächst für viele Angestellte „unglaublicher“ Schritt, wie eine aktuelle Mitarbeiterbefragung ergeben hat. Zur Freude über eine „verlängerte Ruhepause am Wochenende“, „eine verbesserte Work-Life-Balance“ und ganz allgemein „ein Plus an Lebensqualität“ gesellten sich allerdings auch Befürchtungen, „ob die ganze Arbeit auch in nur vier Tagen geschafft werden kann und nichts liegenbleibt.“ Nach einem halben Jahr nun zogen Schwaiger und seine Mitarbeitenden eine erste Zwischenbilanz. Und die fällt in jeder Hinsicht positiv aus. Acht von zehn Beschäftigten geben an, mehr Zeit für das Privatleben zu haben und dank der verbesserten Work-Life-Balance auch im Job zufriedener zu sein. Die verbliebenen 20 Prozent haben zumindest keinen gegenteiligen Effekt feststellen können. Trotz Verteilung des Arbeitspensums auf nur vier Tage fühlen sich rund sechs von zehn Angestellten sogar weniger gestresst, die übrigen 40 Prozent können immerhin keinen Unterschied zu vorher ausmachen. Erfreulich, insbesondere für Initiator Michael Schwaiger, sind die positiven Effekte auf das Unternehmen selbst: Rund sechs von zehn Teammitgliedern identifizieren sich stärker als zuvor mit der Schwaiger Group, etwa acht von zehn geben an, produktiver und kreativer arbeiten zu können als zuvor. Ebenfalls acht von zehn sagen, dass sie weniger Fehltage haben, weil Arztbesuche und vergleichbare Termine nun am Freitag erledigt werden können. „Ein gutes Gehalt, ein tolles Firmenfahrzeug und geldwerte Incentives sind schön, aber eben nicht alles“, resümiert Michael Schwaiger das positive Feedback des Teams. „Ich wollte die gezeigte Loyalität und Arbeitsleistung auch auf andere Weise anerkennen und meinen Mitarbeitenden etwas zukommen lassen, das direkt auf ihre Lebensqualität einzahlt. Dass das mit dem flexiblen Freitag gelungen zu sein scheint, und zwar ohne negative Folgen für die Leistungsfähigkeit der Schwaiger Group, ist für mich der schönste Lohn.“
Arbeitsnehmerzufriedenheit und „War for Talents“
Die Flexibilisierung der Arbeitszeit ist für Michael Schwaiger ein wesentliches Element von „New Work“ mit einem Einfluss nicht nur auf die Arbeitsprozesse und Produktivität, sondern insbesondere auch auf die Zufriedenheit und Gesundheit im Unternehmen insgesamt. Feldversuche aus anderen europäischen Ländern deuten bereits an, dass das Modell – gerade auch in Hinblick auf den immer härter geführten sogenannten „War for Talents“ Schule machen könnte. Zumindest in der Schwaiger Group ist die Vision von einer an den Bedürfnissen der Mitarbeiter ausgerichteten Unternehmenskultur längst Realität geworden. Gefragt, was er rückblickend auf die vergangenen sechs Monate anders machen würde, hat Schwaiger deshalb eine einfache Antwort parat: „Nichts.“
PM/ Tristan Thaller