Start-up Senken revolutioniert den Markt für Klimazertifikate

v.l.n.r. Djamel Mekibes, René Schäfer, Adrian Wons Foto: Senken Fotograf: HUDLER MICHAEL

Es geht darum, den Status quo aufzubrechen: Der freiwillige Markt für Emissionszertifikate ist bisher alles andere als übersichtlich. Gleichwohl sind Investitionen in Ausgleichsprojekte für viele Unternehmen, die sich freiwillig zu Klima-Zielen verpflichtet haben, ein wesentlicher Bestandteil ihrer Dekarbonisierungsstrategien. Die Folge: Es entsteht aktuell eine ganz neue Dynamik im Markt. Die Nachfrage nach Zertifikaten steigt, was einen Preisanstieg zur Folge hat. Gleichzeitig entwickeln sich globale Standards, um angemessene Qualitätsniveaus für Emissionskompensationen sowohl auf der Angebots-, als auch auf der Nachfrageseite zu definieren. Um die Navigation in diesem anspruchsvollen Markt zu vereinfachen, hat Senken eine einfach zu nutzende Handelsplattform entwickelt, auf der jeder unkompliziert und klimawirksam Emissionszertifikate vergleichen, kaufen, handeln und stilllegen kann. Der Startschuss für Senken.io fällt am 7. September 2022.

Den Überblick behalten

„Wir sehen uns als Marktorchestrator“, sagt René Schäfer, Gründer von Senken. Auf senken.io können Unternehmen und Investoren transparent und nachvollziehbar tokenisierte Emissionszertifikate von Klimaprojekten kaufen und handeln. Die Zertifikate sind in einer verteilten Datenbankstruktur dezentral und unverändert gespeichert. Sie enthalten alle notwendigen und verfügbaren Informationen entlang der Wertschöpfungskette der Klimaprojekte – von Informationen, die die Qualität und Leistung der Projekte bestimmen, über Sensordaten, Informationen zu Zusatznutzen und Handels- und Marktdaten.

„Wir bieten derzeit rund 20 Millionen Zertifikate auf unserem Marktplatz an. 18 Millionen weitere Credits sind gerade im Onboarding“, führt Adrian Wons, Gründer von Senken, aus. Ein Zertifikat entspricht dabei einer Tonne an eingesparten oder gespeicherten Treibhausgasen. Senken hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Problem der Glaubwürdigkeit und Transparenz des freiwilligen Kohlenstoffmarktes aufzulösen. Will ein Unternehmen heute ein Klimazertifikat kaufen, ruft es bei Agenturen an, die sich ihrerseits wieder informieren, wo gerade Zertifikate verfügbar sind. Dieser Informationsfluss ist langsam, und weil viele Zwischenstellen beteiligt sind, auch teuer.

Genau die Richtigen

Senken bringt den bisherigen Telefonhandel auf eine einfach zu bedienende digitale Handelsplattform, reduziert die Anzahl der Vermittler im Markt, senkt Transaktionskosten, fördert Klimaprojekte und schafft so Transparenz im Markt.

„Unsere Mission ist es, einem sinnvollen Mechanismus für den Klimaschutz ein neues digitales Gewand zu geben. Wir helfen so Unternehmen, qualitativ und vertrauensvoll im Markt zu partizipieren. Gleichzeitig kann der Markt so schnell und nachhaltig wachsen“, sagt Schäfer. Senken fungiert als Integrator des immer wichtiger werdenden Regenerative Finance-Ökosystems und als einfach zu nutzende zentrale Schnittstelle für einen bisher komplizierten und unübersichtlichen Markt.

Gründer Adrian Wons baute die Blockchain-Beratung bei Ernst & Young (EY) Deutschland auf und leitete die Abteilung zwei Jahre. Er hat einen Hintergrund in Maschinenbau und hat zwei Bücher über Blockchain-Technologie für SpringerGabler geschrieben. René Schäfer war vorher bei hy – the Axel Springer Consulting Group für digitale Plattformgeschäftsmodelle und -strategien zuständig. Er beriet mehr als 50 Kunden in den Bereichen Marktplätze und digitale Transformation.

Ab 7. September 2022 bietet Senken all denjenigen, die Emissionszertifikate als Bestandteil ihrer Netto-Null- oder Investitions-Strategien sehen, eine Handelsplattform. Sicher, transparent und übersichtlich.

PM/ Kirsten Hedinger