Der Mangel an gutem Personal lässt sich im Pflegeberuf längst nicht mehr übersehen. Die Zahl der Fachkräfte sinkt deutlich, junge Auszubildende können kaum noch für die Arbeit motiviert werden. Umso erstaunlicher ist der Erfolg des Marienhospitals in Brühl, das sich binnen eines Jahres nicht nur über mehr als 1.000 Bewerbungen freuen konnte – sondern das auf dieser Basis auch 55 neue Pfleger eingestellt hat.
Wie das gelungen ist, weiß Martin Recht. Er und sein Team haben sowohl das Recruiting als auch eine Marketingkampagne für ein besseres Image der Klinik betreut. Worauf dabei geachtet wurde und mit welchen Tipps jedes Krankenhaus die Zahl sowie die Qualität der eingehenden Bewerbungen erhöhen kann, erläutert der Marketingexperte in diesem Beitrag.
Wie ist uns der Erfolg gelungen?
„Damit wir dem Marienhospital helfen konnten, mussten wir uns anfangs einen Überblick über die Klinik verschaffen. Interessant dabei war, welche Menschen dort arbeiten und welche Tätigkeiten sie an jedem einzelnen Tag ausführen“, erläutert Martin Recht. Ebenso relevant war der Wettbewerb, dem die Klinik ausgesetzt ist: Mit welchen anderen Krankenhäusern kämpft sie um eine gute Marktposition, welche eigenen Stärken und Schwächen liegen vor – und welche Alleinstellungsmerkmale können zur Unterscheidung von der Konkurrenz genutzt werden?
Welche Marketingstrategie wurde verwendet?
Im zweiten Schritt galt es, die aus Fachkräften und Auszubildenden bestehende Zielgruppe anzusprechen. Dafür wurden gemeinsam mit den Mitarbeitern aus der Klinik kurze Videos produziert und diese in den sozialen Medien hochgeladen. In den Clips stellen sich die Angestellten vor und ermöglichen einen kleinen Einblick in ihren Arbeitsalltag. Sie treten somit als Markenbotschafter des Marienhospitals auf. Ein identifikationsstiftende Maßnahme, die zu deutlich mehr Bewerbungen geführt hat.
Welche weiteren Schritte führten zum Erfolg?
Darüber hinaus galt es, die Zahl und die Qualität der eingehenden Bewerbungen zu verbessern. Dafür wurde das gesamte Bewerbungsverfahren so vereinfacht, dass es binnen zwei Minuten absolviert werden konnte. Viel wichtiger war es, neben den aktiv suchenden auch die passiven Bewerber anzusprechen: Fachkräfte also, die sich gerade in einem Anstellungsverhältnis befinden und die sich somit nicht konkret mit dem Wechsel des Arbeitgebers befassen.
Wie wurde der erste Kontakt mit den Bewerbern gestaltet?
„Somit mussten wir zugleich einen Weg finden, mit der großen Zahl an Bewerbungen umzugehen. Dafür – sowie für eingehende Fragen und die erste Kontaktaufnahme – haben wir den Bewerbern einen Ansprechpartner zur Verfügung gestellt.“
Welche Rolle spielte das Community-Management beim Recruiting?
Daneben war es wichtig, die Wahrnehmung des Marienhospitals in den sozialen Medien zu begleiten. „Gerade dort mussten wir darauf achten, dass unter dem von uns veröffentlichten Content keinerlei Raum für Hass oder unsachliche Kritik entsteht.“ Dafür wurde das sogenannte Community-Management unserseits verantwortlich, das eine Moderation dieser Kanäle darstellt.
PM/ TIGA Recruiting